Wilde Geschichte.

Es ist lange genug her, seit ein Film so viel versprochen hat, dass man sich ein halbes Jahr vor Kinostart darauf freuen konnte. Leider hat auch der hier die Krankheit, bei der im Trailer schon wahnsinnig viel verraten wird. Aber wenn man ihn jetzt schaut, hat mans im Januar wieder vergessen und kann voller uninformierter Vorfreude ins Kino gehen. Au ja!
 




Von Treue und Vergebung.

Vor einiger Zeit hatte ich einen schweren Schlag zu verarbeiten, als meine zweitliebste Stimme auf Erden eine fürchterliche Single veröffentlichte. Mein Songwriting-Idol hat sich von irgend so einem hodenunterkühlten Hitroboter* dreinreden lassen. Was dabei herauskam, war die akustische Entsprechung des Gefühls, das man hat, wenn man mit einer frischen Zahnfüllung auf Alufolie beisst. Das Trauma hatte auch einen positiven Effekt. Trotzdem war ich wirklich niedergeschlagen. Als ich herausfand, dass der Produzent der Single auch beim Titelsong als Co-Writer aufgeführt sein würde, erstickte die zarte Flamme meiner Hoffnung bis auf einen letzten Funken.

Dem wurde dann aber eifrig zugefächelt, als ich ein verwackeltes Youtube-Video mit mittelmässiger Soundqualität von einem aktuellen Konzert sah. Da hörte ich einen weiteren neuen Song, der das gleiche bewirkte wie die früheren: Ich wollte mir daraus ein Haus bauen und darin wohnen. Getrieben vom festen Glauben und unzerstörbarer Loyalität** bestellte ich die Scheibe also doch. Heute habe ich sie gehört. Das war sehr gut.

Die Single ist und bleibt der absolute Tiefpunkt. Daneben gibt es noch ein paar mehr oder weniger kleine unnütze Unmöglichkeiten, die live hoffentlich wegfallen werden. Aber in der Essenz ist das Alte noch da. Der Songwriter ist nicht verloren gegangen. Da sind immer noch die Hymnen, die Schnulzen, die Licks wie scharfe Schrauben, die sich ins Herz bohren, bevor man sich auch nur ansatzweise von den schmerzhaft direkten Textzeilen erholt hat. Und entgegen aller Befürchtungen*** hat die Stimme trotz des liederlichen Lebenswandels noch nichts von ihrer Urgewalt eingebüsst. Mein Herz war beim siebten Track schon wieder Butterweich und nach dem zehnten vollständig zurückgewonnen.

Jetzt muss er nur noch aufhören, so viel zu saufen, damit er auch wieder anständige Konzerte geben kann. Dann vergebe ich ihm auch die ersten beiden Tracks auf dem Album.


Er sagt gleich noch selber etwas dazu. Die Snippets sind kaum der Rede wert, man muss das Album trotzdem kaufen:



*der ein irrsinnig cleverer Geschäftsmann ist. Das muss man ihm lassen. Aber da ist halt einfach zuviel von diesem geschwollenen Sound, so mit künstlichem Handclap und Bassdrum, die klingt, als würde man in der Waschküche spielen. Schlicht zum Kotzen.

**und mit einer sehr guten Ausrede für alle Fälle im Hinterkopf

***und aller Vernunft

Besser Leben mit iTunes.

Ich stand schon immer auf dieses Brief-an-sich-selber-schreiben-und-in-ein-paar-Jahren-lesen-Ding, aber das ist noch viel besser:

Ich bin ein grosser Fan meines eigenen Musikgeschmacks, deshalb höre ich mich ab und zu gern mal durch “Meine Top 35”, die iTunes freundlicherweise ständig für mich ermittelt und aktualisiert.

Heute war ich bei meinen Eltern, wo ich meinen ersten iPod fand, der nun gut zehn Monate lang nie an mein iTunes angeschlossen war. Auf dem ganzen Weg zurück in mein neues Zuhause hörte ich mich also durch meine Top 35 von damals - die Songs*, die mich vor zehn Monaten glücklich oder sonstwie betroffen gemacht haben. Das ist so ähnlich wie ein Brief von früher. Und hat mich auf eine Idee gebracht, die ich gerne teilen will.

Liesenhausens Ratschlag für ein besseres Leben No. 352: Speichern Sie jährlich einmal** die “most played”-Liste des Musikwiedergabeprogramms Ihres Vertrauens in einem eigens dafür angelegten Ordner. Staunen und Wiederentdecken garantiert.


Es gibt offenbar vier Songs, die über die letzten zehn Monate in meiner Top 35 verblieben sind. Und das ist die Art von Statistik, die mich interessiert. Das Verrückte ist: Zu jedem der Songs gibts mindestens eine Geschichte. Und sie fallen einem alle wieder ein. Probieren Sie’s aus!



*Natürlich war der Akku voll geladen. Ist ja mein iPod.

**Zum Beispiel immer zu Weihnachten.

*** Like a rolling stone (Bob Dylan), It’s about time (Jamie Cullum), Perfectly Lonely (John Mayer), This old heart of mine (The Isley Brothers)

Zehn Dinge IV - Ich bin reif für den Abtransport.

Zehn teilweise unglaubliche Entdeckungen einer einzigen Woche. Wer hätte gedacht, dass das möglich ist?

1. Am Abend des Aufräum-, Heimreise- und Lastwagenausladetags nach dem töllsten Lager der Saison bringt ein ganzer Stall voll Teilnehmer und Leiter noch die Energie auf, bis morgens um Weissnichtwann zu feiern - vermutlich einfach, weil noch niemand richtig heim wollte.

2. Um Punkt 1 zu untermauern: Wie geil muss ein Lager sein, wenn man danach nicht genau sagen kann, ob die Leiter oder die Teilnehmer den schlimmeren Koller haben? Eben!

3. Doch, man kann am Montagmorgen um 7.40 nach einer solchen Woche tatsächlich eine neue Klasse unterrichten.

4. Und ja, die Trotzstrategien aus der Pubertät funktionieren auch mit über 20 noch beim Mitarbeitergespräch.

5. Unter der Woche Konzerte besuchen macht am nächsten Tag nicht müde, sondern einfach unglaublich entspannt.

6. Vokuhilas kommen unaufhaltsam wieder*. Danke Dende.

7. Zweimal hintereinander Blumentopf machts nur noch besser.

8. Sommercasino Basel 1 - Bierhübeli Bern 0**.

9. Man kann mit den Menschen reden, selbst wenns um Geld geht. Das ist geprooft.

10. Man kann sich noch so ausgiebig mit Komplimenten beschäftigen, sie erforschen, sie zerlegen: Plötzlich kommt eines, bei dem einem die Spucke wegbleibt.

10b. Das ist dann hurti etwas peinlich. Aber enorm schön.







* Liesenhausen wird bald öffentlich dazu Stellung nehmen.

** Schon ok. Sie müssen dafür mit dem FCB leben.

Die Kundin für Murten.

Was für ein Land!

Wenn ich nicht hier leben würde, ich müsste glatt hinzügeln. Und das Meer könnte mich mal.

(Ok Frankreich, jetzt kannst du wieder hinhören. Jaja, schon gut, nimm die Baguettes aus den Ohren.)

Einerseits ist es natürlich das erbarmungslos zunehmende Alter, das einen so schätzen lernt. Andererseits und akuterweise die gestrige Episode im Intercity. Dafür muss ich etwas ausholen:

In den letzten drei Wochen war ich sieben Mal in Zürich. So auf den ersten Blick geht das noch, finde ich*. Als längst erprobter Mittelstreckenpendler kenne ich also alle Tricks, die eine Zugreise diesen Ausmasses erträglicher machen. Ich weiss, wie man auf den Toiletten zurechtkommt, ohne etwas anfassen zu müssen**, selbst wenn das Licht ausfällt.
Natürlich habe ich mich wie alle Schweizer und Pendler bzw. Kombinationen derselben schon etliche Male über die SBB geärgert. Weil wir zu zweit schon am Nachmittag um drei kein freies Viererabteil mehr fanden. Oder weil die Klimaanlage nicht funktioniert/zu warm/zu kalt eingestellt ist. Oder weil Anschlüsse “infolge Verspätung” einfach nicht mehr da waren.

Zwischen Bern und Zürich wird dieser Tage bzw. Nächte gebaut, deshalb braucht der Intercity nachts immer etwas länger. 13 Minuten länger, um genau zu sein. Das führt regelmässig zu Anschlusspanik***. Gestern hat sich häufig ausgerufene “Zugteam der SBB” etwas ganz Schönes einfallen lassen, um die Menschen zu beruhigen. Fünf Minuten vor Bern verkündete der Zugführer die mittlerweile übliche Verspätung. Und dann:

“Die Kundin für Murten: Der Anschluss ist gewährleistet!”

Die Kundin für Murten. Es hätte ich sein können. Und die Information, dass sie da war und ein Bedürfnis hatte, nach Hause zu kommen, hatte es bis zum Lokführer geschafft. Und der wandte sich auch noch direkt an sie, über Lautsprecher! Wie wichtig kann man sich denn noch fühlen? Es kam noch besser, als er “den Kunden für Konolfingen” sagte, “auch für Sie” würde der Anschlusszug warten. Ich unterdrückte mein Applaudierbedürfnis und freute mich, als hätte eine der Ansagen mir gegolten. Als ich mich wieder zurücklehnte, fühlte ich einen leicht stechenden Widerstand im Rücken: Es war mein schweineteures Generalabonnement.

Was für ein Land!






*Meine Sozialisation war teilweise stark geprägt von Menschen, die in dieser Gegend leben, was mich sehr tolerant gegenüber lautem Reden und erschreckend kompetent in zürideutscher Sprache gemacht hat. Meine Freunde von hier haben manchmal etwas Mühe, das nachzuvollziehen.

**Ein immer wieder hilfreiches Relikt aus einer Keimphobie-Phase.

***Sie wissen schon.

Anpassungen.

Hypothese 1: Es gibt für jeden ein paar Dinge, von denen er denkt, dass die eigentlich jemand produzieren sollte, damit die Welt sie kaufen kann.

Weil das so praktisch wäre für einen selber, dass man gar nicht glauben kann, dass noch niemand die Idee hatte, es industriell zu vertreiben. In diesem Unglauben stellt sich dann meistens berechtigterweise die Frage, ob der eigene Geschmack eben doch nicht unfehlbar und die eigenen Bedürfnisse vielleicht doch etwas eigenartig seien - wenn man ja nicht nahezu alleine wäre damit, würde sicher der Markt die Nachfrage längst durch ein entsprechendes Angebot befriedigen.

Hypothese 2: Mein Geschmack ist tatsächlich unfehlbar. Deshalb passt sich die Welt schrittweise meinen Vorstellungen an.


Dafür gibt es vorläufig zwei Argumente: Ich führe eine Liste mit Dingen, die meiner Meinung nach endlich erfunden oder hergestellt werden sollten. Darauf befand sich lange Zeit der Erdbeer-statt-Waldbeer-Joghurt-Balisto-Riegel. Und was entdecke ich beim Einkauf vor einigen Wochen?Richtig! Den kläglichen, aber ehrbaren Versuch von Mars, mit etwas mehr Mehl das Vakuum zu stopfen, dass die Abschaffung der Lila Pause hinterlassen hat. Na endlich! Geschmacklich hat es dann nicht komplett überzeugt, aber das ist eine andere Geschichte.

Das zweite und ungleich viel wichtigere Argument liefert ein französischer Künstler, der ursprünglich nach dem Baseballs-Prinzip mehr oder weniger aktuelle Hits coverte - nur dass er halt ein Soulman und kein Rockabilly-Kid ist und dementsprechend sogar Plastikpop* in hörgasmische Zeitdokumente der gar nicht so serbelnden festländischen Musikszene verwandeln kann.



Und dann sogar noch mit tollem Video! Vielleicht hat nicht die Welt darauf gewartet. Aber ich!





*Wobei beim ausgewählten Beispiel natürlich im Original nicht von Plastikpop gesprochen werden kann. Aber der gute Mann covert sogar Barbie Girl so, dass einem fast die Löffel wegfliegen.

Menschen, die nie sterben sollten, Teil 5: Tony Prince.

Eine Radiosendung ist dann gut, wenn man dazu nicht arbeiten kann. Als heute Nachmittag Tony “your royal ruler” Prince’s Scrapbook of Radio History live vom International Radio Festival über den Äther dröhnte, wagte der geneigte Hörer kaum zu atmen, weil man ja etwas verpassen könnte. Es könnte wirklich sein, dass ich vor Vorfreude auf den Dokumentarfilm, den der Mann gerade produziert, einfach platze.


Tony Prince ist eine lebende scheiss Legende!* Das war er bereits, als er noch an Bord der MS Caroline**, der schwimmenden Mutter aller Piratenradios als DJ amtete. Er hat so lange die vier seltsamen singenden Pilzfrisuren aus Liverpool gespielt, bis die Welt bereit war für die Beatlemania, er hat den Tod von Elvis Presley verkündet, später dann Turntables zum Musikinstrument erklärt und so ziemlich jedes musikalische Rundfunkformat revolutioniert, das uns erhalten geblieben ist.

Natürlich ist er heute ein Spiesser. Dass er immer noch mit unverhohlener Begeisterung davon erzählt, was er in seiner Zeit als DJ alles erleben und machen durfte***, dass seine butterweiche Stimme immer noch zittert, wenn er von Elvis’ schwerer Krankheit vor dessen Ableben spricht, dass er wie ein aufgeregter kleiner Junge Songs unterbricht, um noch schnell dazu zu sagen, was er vorhin vergessen hatte, das alles entschuldigt ihn aber wahrlich ausreichend dafür, dass er sich mit dem Schwinden der Jugend den Freuden der materiellen Sicherheit hingegeben und einen Haufen Geld mit Wedding TV verdient hat. Und das versetzt ihn nicht zuletzt in die Lage, uns undankbaren Jungspunden als Zeuge einer Wahnsinnsära der Musikgeschichte zur Verfügung stehen zu können. Möge er der Welt noch lange erhalten bleiben.

Ich muss es mir noch ein paar Mal sagen: Ich habe heute Tony Prince live gehört. Er hat für mich und die Welt Michael Jackson gespielt. Besser kanns eigentlich kaum noch werden.




*Die ordinäre Ausdrucksweise sowie das unnötige Ausrufezeichen seien mir vergeben. Es ist telinomal wahr!

**All jenen Unglücklichen, die den sensationellen Film “The boat that rocked” nicht gesehen haben, sei er hier wärmstens empfohlen. Die, die ihn bereits kennen, sollten ihn dringend mal wieder schauen. Tony Prince hat ihm Absolution erteilt, indem er sagte, er würde die Stimmung der Sendephase von Radio Caroline gut treffen. Nur das mit den Orgien sei so nie passiert.

***“machen durfte”, nicht “geleistet hat”,

Es ist Liebe.

Am siebten Tag hatte man dann endlich Zeit für Fussball. Und es war sehr, sehr gut.



Eigentlich ist die Gruppenphase die beste. Weil da jeder noch hofft, was er will, und nicht nur, was er wagt. Diesmal umarmen einen zwar keine alkoholisierten Holländer auf offener Strasse, dafür hat sich ein anonymer Mexikaner die Zeit genommen, uns auf der kleinen Schanze die ersten Zeilen seiner Hymne beizubringen. Endlich wieder WM.

Echte Profis haben ein Herz.

Es folgt die Darstellung zweier professioneller Glücksmomente:

1. Einer der Professoren, für den ich arbeiten kann, hat mir sein neustes Buch gezeigt. Als er dies zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Kaffeepause relativ begeistert ankündigte, schwante mir Böses. Mir ist die übliche ungezwungene Unterhaltung am runden Tisch wahrlich teuer und ich wollte sie ungern gegen gekünstelten, halbinteressierten Minimaltalk über eine Publikation, von der ich sowieso nichts verstehe, eintauschen. Aber jetzt kommts: Das Buch ist richtig gut. Und erörtert genau eines der Themen, die mich schon lange jucken. Ich war schon beim Inhaltsverzeichnis wild entschlossen, es zu lesen und hätte gerne mehr Kaffee und mehr Informationen gehabt.

2. Meine Mittagspause verbringe ich wie nicht unüblich im Internet, in der Hand ein imaginäres Sandwich. Auf Facebook teilt ein “Freund” seinen “Freunden” fröhlich mit, dass er in seiner Eigenschaft als passionierter Mikrobiologe* gerade in der Lage war, den Bakterienstamm, der für seine derzeitige Ohrinfektion verantwortlich zeichnet, selber zu züchten und dadurch richtig zu bestimmen. Sinnigerweise merkt er an, dass das eventuell nicht ganz normal sei. Trotzdem scheint er sich sehr zu freuen.


Fazit: Ich liebe es, wenn Leute gut sind in dem, was sie tun.**







*Diese Angabe muss reichen. Was er genau macht, versteht nun wirklich niemand.
**Und dabei ist mir im Gegensatz zu McDonalds sehr wohl bewusst, was für ein starkes Wort das ist.

Adventsfreuden.

Vor lauter öffentlichem Aneinander-vorbei-Gerede über das nagelneue Minarett-Bauverbot vergeht einem ja richtig die Lust, sich noch öffentlich über irgend etwas zu äussern. Deshalb sei mal wieder etwas Erfreuliches dahergesagt, an ein gutes Gefühl erinnert:

Wenn eine Band, die man mag, lange vom Pöbel verschmäht zu werden scheint, plötzlich ein Greatest Hits-Album auf den Markt wirft, kann man in die glückliche Lage kommen, auf einmal wieder überall von ihr berieselt zu werden. Es kann vorkommen, dass man einen eigenartigen Frieden verspürt, weil plötzlich jemand, den man für äusserst beachtenswert hält, endlich wieder die Aufmerksamkeit bekommt, die ihm zusteht. Und dafür nicht mal an einer Überdosis sterben muss! Mein Universum ist dieser Tage voller Foo Fighters. Und das ist schön.

Hören und tätowieren.

Da ist es. Nun ja, ein winziges Stückchen davon. Und das verspricht einiges. Solide Arbeit, wie erwartet. Ein wenig simpel vielleicht, verglichen mit dem Vorherigen. Die Rede ist von einem Album, auf das tausende von hoffnungslos hingerissenen Frauen und beeindruckten Männern seit über zwei Jahren warten. Die erste Single daraus kann man hier hören:
gavindegraw.com
Da schon beim fulminanten Erstling die erste Auskoppelung bei weitem nicht das beste Stück des Albums war, sind meine Erwartungen an den Rest sehr hoch. Freude! Trotzdem werde ich mir seinen Namen noch nicht auf den Allerwertesten tätowieren lassen. Das sollte man nicht mit Namen von lebenden Personen tun. Die können einen schliesslich noch enttäuschen. Obwohl ich mir bei diesem Goldjungen beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie er das machen könnte.

Die Jungen von heute wissen schon, woher die Musik kommt. Aus Amerika. Das Problem ist, dass sie nicht wissen, aus welcher Zeit die Musik kommt. Zu viele glauben, sie sei dort gestern erfunden worden. Oder noch schlimmer: Sie werde laufend erfunden. Nein, liebe Kinder. Die Musik ist schon Jahrzehnte alt. Und das, was gestern erfunden wurde, kann bestenfalls gleich gut sein. Das, was gestern erfunden wurde, ist nämlich geschickte Neuauflage.
Zum Glück wissen die Esmob-Buben sehr gut, dass man das Alter ehren muss. Darum gibts jetzt diese hochinteressante Scheibe voller lustiger 40er-Jahre Samples. Nun, nicht nur 40er-Jahre Samples. Aber auch. Und die sind der Börner. Bravo. Und bravo für den pinkigen Schrifzug. Das ist wahre Grösse. Dennoch hoffe ich nicht, dass die nächste Scheibe ‘Dabu - pretty in pink’ heisst. Trotzdem Bravo!