Echte Profis haben ein Herz.

Es folgt die Darstellung zweier professioneller Glücksmomente:

1. Einer der Professoren, für den ich arbeiten kann, hat mir sein neustes Buch gezeigt. Als er dies zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Kaffeepause relativ begeistert ankündigte, schwante mir Böses. Mir ist die übliche ungezwungene Unterhaltung am runden Tisch wahrlich teuer und ich wollte sie ungern gegen gekünstelten, halbinteressierten Minimaltalk über eine Publikation, von der ich sowieso nichts verstehe, eintauschen. Aber jetzt kommts: Das Buch ist richtig gut. Und erörtert genau eines der Themen, die mich schon lange jucken. Ich war schon beim Inhaltsverzeichnis wild entschlossen, es zu lesen und hätte gerne mehr Kaffee und mehr Informationen gehabt.

2. Meine Mittagspause verbringe ich wie nicht unüblich im Internet, in der Hand ein imaginäres Sandwich. Auf Facebook teilt ein “Freund” seinen “Freunden” fröhlich mit, dass er in seiner Eigenschaft als passionierter Mikrobiologe* gerade in der Lage war, den Bakterienstamm, der für seine derzeitige Ohrinfektion verantwortlich zeichnet, selber zu züchten und dadurch richtig zu bestimmen. Sinnigerweise merkt er an, dass das eventuell nicht ganz normal sei. Trotzdem scheint er sich sehr zu freuen.


Fazit: Ich liebe es, wenn Leute gut sind in dem, was sie tun.**







*Diese Angabe muss reichen. Was er genau macht, versteht nun wirklich niemand.
**Und dabei ist mir im Gegensatz zu McDonalds sehr wohl bewusst, was für ein starkes Wort das ist.