Und ganz nebenbei wird hier auch das Klischee vom emotionsarmen Berner Tröchni schon mal ansatzweise demontiert. Es gibt also noch Hoffnung.
*Es ist ja oft genug eine Bürde.
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vielen Dank für Ihren Einsatz (von blosser Teilnahme zu reden wäre eine Untertreibung) im gestrigen Zyschtigsclub. Ohne Sie wäre es nicht dasselbe gewesen. Ich bezweifle sogar, dass es überhaupt erträglich gewesen wäre.
Zuerst dieser Jaksche, der sich immer noch nicht schämt. Dann ein nervtötender Drogenprofessor, der keinen Satz sagen kann, ohne seine Stimme auf das Dreifache der nötigen Lautstärke zu erheben. Ein verkorkster Exprofi, der sich immer noch schämt. Ein vertrockneter Antidoping-Kämpfer, der so fad war, dass ich kaum noch weiss, was er gesagt hat. Ein ambitionierter Youngster mit Profiaussichten, den man im Lauf der Sendung stark zu bemitleiden begann. Und zum grossen Glück Sie, Herr Stadler. Und zwar in Hochform.
Ich war entzückt ob Ihrer Ehrlichkeit, Ihrem Innovationsgeist und der Tatsache, dass Sie endlich das auf den Tisch brachten, was ich schon lange an prominenter Stelle zu hören wünschte. Das ‘Hochspritzen’ von Athlethen mit einem natürlich tiefen Hämatokritwert auf ein noch-gesundes Niveau ist zwar eine leicht kranke, aber ganz plausible Idee.
Denkbar wäre auch ein Klassierungssystem nach natürlichen Blutwerten, ähnlich wie es beim Boxen nach Gewicht gemacht wird. So wie sich beim Boxen alle nur fürs Schwergewicht interessieren, würde das öffentliche Interesse am Radsport sich dann auf die 48-bis-52-Klasse konzentrieren. Jaja. Mindestens einer von uns könnte bestimmt den Radsport retten. Entweder Sie oder ich, Herr Stadler.
*entschuldigen Sie die formlose Anrede, die Süffigkeit gebot deren Einsatz.
Fernsehabende sind etwas Eigenartiges. Man stellt sich das so gemütlich vor. Da verabredet man sich mit einem Familienmitglied, stellt Bier kalt und einigt sich auf einen hochinteressanten Ballerfilm.
Spätestens nach zwei Dritteln des Films vernimmt man dan leises Schnarchen. Man stellt also fest, dass der nahe Verwandte eingenickt ist. Vorsichtig nimmt man die halbvolle Flasche aus seiner reglosen Hand. Die Musik zum Abspann weckt ihn dann, worauf er sich verabschiedet. Spätestens hier sollte man die Gelegenheit wahrnehmen und seinem klugen Beispiel folgen.
Doch man denkt sich, das kanns noch nicht gewesen sein. Johnny Depp tot, Antonio hat die Frau verloren und Enrique Iglesias war als Schauspieler fast so untauglich wie erwartet. Also zappt man. Und trifft auf ihn, den einzig Wahren. Auf den Mann, der in den späten Sechzigern alle Deppen dieser Welt vom Platz gefegt hätte. Auf Alain Delon, diesen Arsch. In Badehosen! Da kann Romy Schneider nicht weit sein.
Ich habe viele Dinge von meiner Grossmutter geerbt, im genetischen Sinn. Ich verdanke ihr viel. Unter anderem die grenzenlose Loyalität mit dieser Göttin des europäischen Kinos, deren 25. Todestag gerade von den Medien ausgeschlachtet wird. Mir solls recht sein. Schliesslich braucht es sie jetzt nicht mehr zu kümmern und ich profitiere davon, weil ich mir mitten in der Nacht ‘La Piscine’ ansehen kann, ohne meine zeitweise schneesturmartig unterbrochene Videoaufzeichnung davon zu bemühen. Denn dieser Film ist seine Laufzeit wert. Schon allein aus anthropologischem Interesse. Diese Romy war gertenschlank, und entspräche, von der Stupsnase mal abgesehen, weitgehend einem heutigen schönheitsideal. Aber dieser Rücken! Dieser Rücken rührte mich beinahe zu Tränen. Das Schönste an ihr ist dieser Rücken. Wie der von Billy. Sie wissen schon, dieses Allerweltsregal von IKEA.
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