Folgende einleuchtende Erkenntnis kam mir dieses Wochenende zu Ohren:
Er sagte: “Diese Hipster sehen mit ihren seitlich-kurz-und-oben-etwas-länger-Frisuren alle gleich aus. Merken die das eigentlich nicht?”
Ich dachte: Doch, die merken das. Aber die wollen das. Sonst würden sie ja nicht alle die gleiche Brille kaufen.
Was nicht heisst, dass es mich stört. Bäume stören einen ja auch nicht.*
*Ausser manchmal beim Autofahren. Aber das ist eine andere Geschichte.
Mitgehört III.
Ich: “Ich habe mir eine korrigierte Sonnenbrille machen lassen.”
Sie: “Was, so alt bist du schon?”
Steinalt.
Dieser Tage stosse ich immer wieder auf unerwünschte Belege für meinen fortschreitenden Alterungsprozess. Bisher galt für mich älter sein = angenehmer leben. Plötzlich fange ich aber an, Schundromane in Zeitungspapier zu schlagen, weil es mir sonst peinlich ist, im Zug darin zu lesen. Interessante Männer in Film und Fernsehen sind plötzlich in meinem Alter und nicht mehr fünfzehn Jahre zu alt*. Zu recht berühmte Musiker teilen meinen Jahrgang. Ich sehe meine Felle davonschwimmen. Wird wohl nichts mehr mit der grossen Karriere. Dafür bin ich schlicht zu alt.
Trotzdem bin ich oft noch sehr glücklich. Heute zum Beispiel: Die voraussichtlich beste (weil akustischste**) Platte des grossen Meisters*** kommt in zwei Wochen. Und ich war heute während Later with Jools Holland drei Minuten lang verliebt. In den Sänger. Das hat sich gelegt; den Song liebe ich aber immer noch.
*Was, wenn die Limite meines Geschmacks einfach bei 25, 30 Jahren liegenbleibt; bis in alle Ewigkeit bzw. bis zu meinem fünfzigsten Geburtstag? Wie peinlich.
**Vorschläge für eine bessere Schreibweise werden gerne berücksichtigt.
***Entschuldige Dabu, ich meine nicht dich. Aber auch auf deine freue ich mich.